Einladung zur Ausstellung
Feuerschrift
Gemälde, Zeichnungen
Faltengemälde, skulpturale Objekte
von
Gisela Denninghoff
Ausstellungseröffnung:
Sonntag, 24.09.2017 um 11Uhr
Begrüßung: Renate Filip, Stadträtin
Einführung: Dr. Susanne Ließegang, Kunsthistorikerin
„Feuerschrift“
Die Falte ist die Spur einer vorgängigen Krafteinwirkung, in der sich
ihre eigene Geschichte eingeschrieben hat.
Falten und Farbspuren fügen sich zu einem Ganzen, in dem die Dichte
gelebten Lebens zum Tragen kommt,
zum Bild – zur Feuerschrift wird.
Dr. Susanne Ließegang
Kunstforum Säulenhalle
Renaissance-Rathaus Groß-Umstadt, Markt 1
Dauer der Ausstellung: 24.09. - 22.10.2017
Öffnungszeiten: Freitag 18 - 21 Uhr, Samstag, Sonntag & Feiertag 10 - 18
Uhr
Veranstalter: Stadtmarketing der Stadt Groß-Umstadt
Feuerschrift
“Malen ist für mich eine Möglichkeit, mich zunächst für mich selbst
sichtbar zu machen. Mein aktuelles Befinden trifft auf alte Eindrücke
und Wahrnehmungen. In dieser Bündelung der Selbstwahrnehmung entstehen
Bilder und Zeichen mit intensiver Aufladung. Ich nenne das
„Feuerschrift“, sagt Gisela Denninghoff Die Werkgruppe „Feuerschrift der
Beziehung“ entstand (1993 -1997).
Sie begreift Malerei nicht als Darstellen eines bestimmten Themas,
sondern der Prozess des Malens rückte in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit
und mit ihm die Frage, wie im künstlerischen Prozess selbst ihr
Verhältnis zur Welt Gestalt findet. Malen wird forschendes Tun, eine
Begegnung mit der Eigenständigkeit der Materialien im Hier und Jetzt,
mit dem Unbekannten.
Die Faltungen aus Leinwand lösten bereits ab 2002 die traditionelle
Bildvorstellung auf. 2012 ist der Faltenwurf der farbenergetisch
aufgeladenen Leinwand in keinen Rahmen mehr zu bannen. Der Schritt von
der Wand in den Raum als plastisches Objekt wird mit dem
Nepal-Lokta-Papier 2013 möglich. Das Papier hält die durch Faltung,
Stauchung, bewirkten Formen selbst stabil. In der Ausstellung werden 3
„Felsbrocken“ als skulpturale Objekte zu sehen sein.
Seit 2006 war die Performance „Klänge sehen- Farben hören“ mit Hans
Schuhmann, Sänger und Musiker, das Zentrum ihrer Arbeit, die sich aus
freier Improvisation im Dialog von Malerei und Gesang, Malerin und
Sänger entfaltete. Vor den Augen und Ohren des Publikums entstand ein
neues Gemälde oder ein neues räumliches Objekt.
Schicksalsschläge unterbrechen 2014 und 2016 diesen Prozess und geben
zugleich Anstoß neue Ausdrucksformen zu finden.
Seit 2016 entwickelt Gisela Denninghoff erneut eine "Feuerschrift", in
der sie neue Wege der Transformation des eigenen Erlebens in Bilder
sucht. Sie fand dabei, ausgehend von den Faltungen und skulpturalen
Objekten, die in den Performances mit Schuhmann entstanden, zur Malerei
auf gefalteter, geknautschter Leinwand. Es entstehen reliefartige
Bilder, "Faltengemälde", die ihren jetzigen Weg markieren. Ganz sicher
ist Malen ihr Lebensfaden.
Die Ausstellung „Feuerschrift“ im Kunstforum Säulenhalle im
Renaissance–Rathaus von Groß-Umstadt zeigt Arbeiten aus dieser Phase des
Umbruchs seit 2014.