"DialogArt", Gruppenausstellung des Oberhessischen Künstlerbundes
vom 2.11.2002 bis 5.1.2003
Einführung: Dr. Friedhelm Häring, Museumsdirektor
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Denninghoffs Beitrag sind drei Kissenbilder mit ungewöhnlicher Dichte 
		farbiger Pigmente und körniger Lava. Ein Gemälde ihres Lehrers, Prof. 
		Gerhard Fietz hat sie dazu angeregt. Sie schreibt zur Begegnung mit 
		Gerhard Fietz:
		
		Einen Sommermonat pro Jahr verbrachte Professor Gerhard Fietz mit seinen 
		Berliner Studenten und Studentinnen auf der holländischen Insel 
		Terschelling. Die Herbergseltern Wim Kaars und seine Frau Sary, beide 
		Maler, Kunstkenner und Sammler, schafften für uns den idealen Rahmen im 
		Haus am Meer.
		
		Mit selbstgebauten Mappen ausgerüstet, erkundeten wir in kleinen Gruppen 
		per Fahrrad die elementare Insellandschaft. Sonne Wind und Wetter 
		schärften die Sinne, öffneten die Wahrnehmung. Die Naturerfahrung schlug 
		sich unmittelbar in der bildnerischen Umsetzung nieder.
		
		Abends im großen Gemeinschaftsraum der Herberge mit Blick auf die Weite 
		von Meer und Himmel, breiteten wir unsere Schätze aus. Ich spüre noch 
		heute jene andächtige Stille, wenn Professor Fietz zu jedem einzeln mit 
		gedämpfter Stimme und hoher Intensität sprach. Es gelang ihm, jedem von 
		uns Anregungen zu geben, den jeweils eigenen Weg zu wagen.
		
		An einem der folgenden Abende lud uns Prof. Fietz in sein Atelier ein, 
		eine geräumige ehemalige Scheune. Etwas erhöht an den Wänden ringsum 
		hingen seine neuen Werke. Ich erinnere mich an jene Stille, an unser 
		Staunen, als wir in die Halle traten, angesichts der geballten 
		Intensität der Bilder, ihrer verdichteten Formgebung mit gesteigertem 
		Ausdruck der Farben.
		
		In den Begegnungen mit Gerhard Fietz und seinem Werk (in den Jahren 1964 
		- 1966), an die ich hier erinnere, erfuhr ich Impulse, die bis heute in 
		meinem kreativen Tun lebendig sind.
		Durch sein Werk: O.T. 1953 - 66, Werkverzeichnis Nr.1103, das im Besitz 
		des Oberhessischen Museums ist, wurde ich zu 3 Kissenbildern angeregt. 
		Ich danke meinem Lehrer Gerhard Fietz herzlich. 
		
