"Zeichen und Spuren", von der Farbe zum Material, von der Fläche in den Raum
Ausstellung und Performance
3. Mai bis 1. Juni 2003
Begrüßung: Wolfram Dette, Oberbürgermeister und Kulturdezernent
Einführung: Dr. Susanne Ließegang, Kunsthistorikerin
Presse:
Wetzlarer Stadtmagazin, Mai 2003
Mittelhessische Allgemeine Zeitung vom 5.5.2003
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Veränderungen, der Durchbruch von Neuem, erfüllen
Körper und Seele mit Aufregung und Freude, aber auch mit Unsicherheit
und Angst. Das Neue fasziniert, will lebendig werden, drängt zum
Aufbruch aus dem Alten, Tradierten. Den Prozess der Wandlungen im
künstlerischen Tun wach zu beobachten und in dieser Ausstellung zu
dokumentieren, begeistert Gisela Denninghoff.
Von der Farbe zum Material, dieser Schritt begann, als sie das
Farbpulver, nicht die vorgefertigte Acrylfarbe in die Hand nahm. In Wind
und Sonne lernte sie, den Farbstaub in Zeichen auf den am Boden
liegenden Malgrund zu bannen. Der Umgang mit den Pigmenten öffnete den
Weg, Gewürze und Erden in den Prozess aufzunehmen. Der Vorgang ist
Entdeckung, Überraschung. Die Materialien werden zum "Gegenüber",
bleiben nicht mehr "Mittel". Nicht Wollen und Bestimmen sondern eher die
wache Bereitschaft, den Eigenschaften des Materials zu folgen, bewirken,
dass etwas Gestalt annimmt. Es ist, als ob der Erdstaub selbst Zeichen
und Spuren der Kräfte erzeugt, die das Lebendige bestimmen.
Der Schritt von der Fläche in den Raum geschah durch die Unebenheit des
vulkanischen Erdbodens, auf den Gisela Denninghoff ihre Leinwände
auslegt. Die grobkörnige Lava beulte, der Wind knautschte den Malgrund.
Die staubförmigen Materialien verfingen sich in den Strukturen der
Falten. Die Faltungen entstanden als plastische Reliefbilder und
Objekte. (Susanne Ließegang)